Baugebietsausweisung in den Steinkauzschutzwiesen

heute: Baugebiet 65 und 65a – Nahe Straße bis Sieg Straße
Obwohl bereits die Zusage zur Unterstützung des Regierungspräsidenten für die rasche Planungsgenehmigung im Gebietsenwicklungsplan und im Flächennutzungsplan für das neue Baugebiet Weilerswist-Süd (östlich der Bahnlinie) vorlag, wurde die Zerstörung der Erftauen mit den Steinkauzschutzwiesen zügig vorangetrieben.
Die Steinkauzschutzwiesen in den Weilerswister Erftauen sind zu Bauland gemacht worden. Dies geschah unter Zuhilfenahme des Baubeschleunigungsgesetzes, das nur 5 Jahre Gültigkeit hatte und den neuen Bundesländern eine beschleunigte Entwicklung nach der Wende ermöglichen sollte.
Freuen über diese Entwicklung konnten sich nur die Wiesen- und der Ackerlandbesitzer, die wohl selbst nicht vermutet hätten, dass die Überschwemmungsgebiete trotz des zu erwartenden Bodenschutzgesetzes zu Bauland gemacht würden. Mit Hilfe der Steuergroschen für Rückstaubecken und Regenüberlaufbecken wurde dies möglich.
Die Folgekosten, die durch Wartung und Reparatur anfallen, müssen von der Allgemeinheit übernommen werden und jeder Weilerswister Haushalt zahlt auch über die höheren Kanalbenutzungsgebühren.
Alle Einwände der Landschaftsbehörden, Umweltverbände und des Erftverbandes fanden durch das Beschleunigungsgesetz keine Beachtung, sondern wurden lediglich zur Kenntnis genommen. Neben den ökologischen Einwänden warnten alle vor den Bodenverhältnissen und vor möglichen Überschwemmungen.
Die Proteste und Einwände der zahlreichen Bürger (Bürgerinitiative mit 300 Unterschriften) fanden keine Beachtung. Sie wollten das große Auengebiet mit den Obstwiesen als Naturerlebnisraum erhalten — in den Obstwiesen leben ca. 300 verschiedene Arten, darunter viele “Rote-Liste-Arten“. An den Abstimmungen im Ausschuss und im Rat haben wegen Befangenheit die Grundstücksbesitzer des Wiesen- und desAckerlandes nicht teilnehmen können. Sonst hätte man Vorteilsnahme unterstellen können. Die CDU Parteifreunde von Frau Sahm und von den Herren Brühl, Engels, H.-P. Nußbaum,  P. Nußbaum und Wechsler haben jedoch gemeinsam mit der SPD das Wiesenland und die Ackerfläche (Quadratmeterpreis ca. 5,50 DM) zu Bauland (Quadratmeterpreis ca. 350,- DM) gemacht.

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