Für die Ehrung und Verleihung des Ehrenringes der Gemeinde Weilerswist bedanke ich mich herzlich bei der Gemeinde.
Gerne komme ich der Aufforderung nach zurückzublicken.
Als junge Frau und Mutter merkte ich sehr schnell, dass es die heile Welt in der ich bis dahin meinte zu leben, nicht gab. Bereits Kinder hatten Allergien und Krankheiten die durch Umweltgifte und Ernährungsfehler ausgelöst wurden. Je mehr ich mich mit den ökologischen Zusammenhängen beschäftigte, u.a. im Studium Humanökologie, umso mehr erkannte ich, dass es meine Pflicht ist mich einzumischen.
Meine Arbeit im ehrenamtlichen Umweltschutz stieß an Grenzen, die nur durch politische Tätigkeit nachhaltig umgesetzt werden konnte.
Mit meinen Vorstellungen, wie die Gemeinde Weilerswist liebens- und lebenswerter werden könnte, stieß ich 1984 nur bei den GRÜNEN auf Interesse.
Gegen enorme Widerstände von den Fraktionen CDU und FDP haben wir mit unserem damaligen Listenpartner SPD und unter Leitung des Bürgermeisters Dieter Zeller (SPD) zwei zukunftsweisende und heute von allen Fraktionen anerkannte Entschlüsse getroffen, das waren:
- die Einrichtung einer fünfzügigen Gesamtschule die der kulturelle Mittelpunkt unserer Gemeinde geworden ist.
- Das Baugebiet Weilerswist – Süd wurde auf Grund meiner Intention geplant und sollte preiswertes Bauen außerhalb der Erftauen ermöglichen. Erreicht hatten wir, dass sich die Flächen in Weilerswist-Süd und in Metternich vor der Bebauung in Gemeindehand befanden, um durch den Verkaufserlös die Infrastruktur zu finanzieren.
Über weitere Erfolge habe ich mich und meine Fraktion gefreut.
- Stärkung und Förderung der Bildungseinrichtungen und der Jugend- und Vereinsarbeit.
- Einrichtung eines Ordnungsteams und der aufsuchenden Jugendarbeit.
- Eine weitere Bebauung in den Erftauen nicht mehr stattfindet.
- Ein wichtiger Erfolg war die Verhinderung der Filterstaubdeponie in Horchheim.
- Verhinderung der Erweiterung der Kiesabgrabungsfläche am Swister Türmchen im Ville Wald. Nach dem Willen von Bürgermeister Herrn Schlösser und den Fraktionen CDU/FDP und SPD sollten in den nächsten Jahrzehnten 18ha Waldfläche ausgekiest werden.
- Grundsatzbeschlüsse wurden gefaßt, die heute noch Gültigkeit haben. Zum Beispiel dürfen nur umweltfreundliche Materialien und Baustoffe in allen öffentlichen Gebäuden verwendet werden.
- Photovoltaik Anlagen und Energiesparen heutzutage selbstverständlich sind.
- Ausbau der Fahrradwege – hier ist noch viel zu tun.
- Angebot der Nutzung von Anrufsammeltaxis für alle Ortsteile.
- Erreicht hatte ich, dass eine Umweltbeauftragte in der Gemeinde Anstellung fand. Das Umweltbewusstsein wurde geschärft, durch die Förderung von privaten Haus- und Dachbegrünungen und der Ausschreibung eines Umweltpreises durch die Gemeinde. Im ehrenamtlichen Umwelt- und Naturschutz entwickelte ich für Weilerswist eine Biotopverbundplanung, die weiterentwickelt wurde und umgesetzt werden kann – hier ist noch viel zu tun.
- Während der Kreis Euskirchen die Frühwarnsysteme mit Sirenen abgebaut hat, konnte ich erreichen, dass die Sirenen in Weilerswist erhalten blieben.
- Autobahnanschluss am Gewerbegebiet.
- Mit Unterschriftensammlungen konnten wir erreichen, dass ein Flüsterbelag auf der A 61 aufgetragen wurde – hier brauchen wir weiteren Lärmschutz.
Das ich seit 30 Jahren gerne „Dicke Bretter bohre“, liegt ganz entscheidend an meinen politischen Wegbegleitern. Durchweg waren und sind es äußerst liebenswerte, engagierte Menschen, die niemals einen persönlichen Vorteil gesucht haben.
Bedanken möchte ich mich bei dieser Gelegenheit bei allen die uns GRÜNE bei unserer ehrenamtlichen Arbeit unterstützt haben, indem sie uns zum Beispiel auf Missstände aufmerksam gemacht haben.
Liane Traue, Fraktionsvorsitzende
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