KStA 17.03.09
Musikschule Erft-Swist
Ohne Unterstützung geht es nicht
Von Patrik Reinartz, 17.03.09, 19:15h
Birgit Anwander hofft, dass der Gemeinderat doch noch Geld locker macht. Doch wenn es um finanzielle Unterstützung geht, laufe man bei der Gemeinde schon seit Jahren vor die Wand. So auch kürzlich im Rahmen der Haushaltsberatungen im Haupt- und Finanzausschuss. Es geht zwar auch ohne Zuschüsse, meint Birgit Anwander. Das hat die Musikschule Erft-Swist in den vergangenen Jahren zu Genüge bewiesen. „Aber gut geht es nicht“, so die Vorsitzende des Trägervereins. Wenn es um finanzielle Unterstützung geht, laufe man bei der Gemeinde schon seit Jahren vor die Wand. So auch kürzlich im Rahmen der Haushaltsberatungen im Haupt- und Finanzausschuss: Der Antrag auf einen Zuschuss von 29 000 Euro für die Musikschule Erft-Swist (die Grünen unterstützten dieses Vorhaben und plädierten dafür, die gleiche Summe auch an die „alte“ Musikschule Weilerswist zu zahlen) wurde abgelehnt. Birgit Anwander hofft nun darauf, dass der Gemeinderat am Donnerstag (18 Uhr, Rathaus) doch noch anders entscheidet, wenn der Haushalt verabschiedet wird. „Ohne finanzielle Unterstützung hat die Musikschule keine Zukunft“, so die Vorsitzende. Auf der Summe von 29 000 Euro will man dabei nicht stur beharren: „Das ist nur das Optimum.“ Manchmal wären schon viel kleinere Beträge hilfreich. Ein Beispiel: An der Offenen Ganztagsschule in Vernich bietet die Musikschule Erft-Swist mit finanzieller Hilfe des Fördervereins unter anderem zwei Flötenkurse an. Sie laufen bis Mai und müssten entfallen, wenn man keine Zuschüsse bekommt. „Um die Kurse bis zu den Sommerferien fortsetzen zu können, fehlen uns nur 450 Euro“, so Birgit Anwander.
Nicht aus der Verantwortung stehlen
„Die Gemeinde kann sich da nicht aus der Verantwortung stehlen“, meint sie weiter. Wenn eine Musikschule politisch gewollt sei, müsse man sie auch unterstützen – gerade in Zeiten, wo die Kommune wieder Gelder verteilen kann. Die Musikschule habe horrende Ausgaben, so Birgit Anwander, für Versicherungen etwa oder für Gema-Gebühren. Die Personalkosten seien da noch das Geringste: Die Lehrer arbeiten allesamt auf Honorarbasis ohne Festanstellung, sie verdienen lediglich 15 Euro pro Stunde.
„Ohne Zuschüsse hat das Ganze bislang nur funktioniert, weil der Vorstand des Trägervereins über Jahre hinweg ehrenamtlich tätig ist“, erläuterte Birgit Anwander. Jedes Vorstandsmitglied opfere dafür zwei Stunden Zeit pro Tag: „Das kann man auf Dauer nicht schultern.“ Um Geld zu sparen, sei die Musikschule Erft-Swist auch bereit, mit der „alten“ Musikschule über Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu sprechen.
Eine solche Kooperation begrüßt man natürlich auch in der Verwaltung, so Bürgermeister Armin Fuß. Im Rathaus beharrt man aber ansonsten auf der Maxime „Raum statt Geld“. Den beiden Musikschulen werden weiterhin unentgeltlich Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt; eine zusätzliche finanzielle Förderung sei nicht vorgesehen. Dies entspreche einem Vorschlag der Gemeindeprüfungsanstalt, dieser Empfehlung seien die politischen Gremien in der Vergangenheit mit großer Mehrheit gefolgt. Fuß: „Auch im Hauptausschuss wurde der Antrag der Grünen von allen anderen Fraktionen abgelehnt.“
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