Chancen für Neubau werden geprüft

Rundschau 20.03.09
Chancen für Neubau werden geprüft
Machbarkeitsstudie für Verlegung von Rathaus, Bauhof und Feuerwache

BERND ZIMMERMANN
WEILERSWIST. Einstimmig hat der Gemeindeentwicklungsausschuss Weilerswist einen abgeänderten Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beschlossen. Die Grünen wollten eigentlich, dass die Gemeinde ein Projekt zur Dachbegrünung initiiert, um die Bürger auf diese Möglichkeit der Klimaverbesserung aufmerksam zu machen. Doch das hatte die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage nicht unterstützt. Nachdem die Grüne Erika Riedmeier-Fischer begründet hatte, dass sich durch Dachbegrünung das Klima verbessere, sich der Regenwasserabfluss verlangsame und damit auch die Gefahr von Hochwasserspitzen reduziert würde, merkte SPD-Sprecher Friedrich Schulte an, mit dem Dachbegrünungsprojekt des DM-Logistikzentrums auf einer Dachfläche von 32 000 Quadratmetern habe man doch schon ein Pilotprojekt in Weilerswist. Doch Erika Riedmeier-Fischer beharrte auf einem gemeindeeigenen Pilotprojekt, um den Bürgern eine Vorreiterrolle der Gemeinde zu signalisieren.
CDU-Fraktionschef Hans-Peter Nußbaum stimmte der sachkundigen Grünen zu: Grundsätzlich sei Dachbegrünung keine schlechte Idee. Auf bestehenden Gebäuden der Gemeinde aber sei sie wohl aus Gründen der Gebäudestatik kaum zu verwirklichen. Allein die Überprüfung der Statik koste viel Geld. Man könne aber grundsätzlich bei jeder Neubaumaßnahme der Gemeinde auch prüfen, ob Dachbegrünung sinnvoll und realisierbar sei, schlug Ausschussvorsitzender Gerd-Josef Brühl vor.
Und diesem Vorschlag schlossen sich alle Politiker an. So soll schon beim möglichen Bau des neuen Rathauses auf dem ehemaligen Massenberg-Gelände am Kreisverkehr Bonner Straße/ Kölner Straße ernsthaft geprüft werden, ob dort Dachbegrünung möglich ist. Beigeordneter Josef Forstner erinnerte daran, dass Dachbegrünung vor dem Hintergrund der bald zu erhebenden Niederschlagswassergebühr durchaus sinnvoll sei, weil so weniger Niederschlagswasser im Kanalnetz anfalle.
Das neue Rathaus beschäftigte die Fraktionen wenig später erneut: Gemeinsam erteilten die Politiker der Verwaltung den Auftrag, eine Machbarkeitsstudie erstellen zu lassen. In der soll geklärt werden, ob der Bau eines Rathauses durch einen privaten Investor und die anschließende Anmietung des Gebäudes vorteilhafter sind als der selbst finanzierte Bau eines solchen Projektes. Außerdem, so die Politiker, soll die Machbarkeitsstudie klären, ob die Verlagerung von Feuerwache und Bauhof für die Gemeinde finanzielle Vorteile hätte.

Entertainment-Center einstimmig abgelehnt
Abgelehnt hat der Ausschuss die Anfrage eines Investors, am Eingang zum Neubaugebiet Weilerswist-Süd unmittelbar neben der Shell-Tankstelle und einem amerikanischen Schnellrestaurant ein Entertainment-Center zu errichten. “Es handelt sich hier wohl um eine Spielhalle. Davon haben wir in Weilerswist genug”, argumentierten die Politiker. Und speziell an dieser Stelle am Ortseingang von Weilerswist wolle man eine solche Halle nicht haben. “Wir haben nichts dagegen, wenn an anderer Stelle im Gewerbegebiet ein Freizeit-Center mit Bowlingbahnen errichtet wird, aber nicht hier”, sagte Hans-Peter Nußbaum (CDU). Auch FDP-Chef Hans-Josef Schäfer äußerte sich mit ähnlichen Worten. Und die übrigen Fraktionen im Ausschuss stimmten ihm zu.

 

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